Schweden

Viele kennen Schweden aus ihrer Kindheit als das Land von Michel, Nils Holgersson und Pipi Langstrumpf. Aber auch krimiinteressierte Erwachsene haben beim Lesen die Bekanntschaft von Schweden gemacht. Henning Menkell und Astrid Lindgren. Es sind solche Kontraste, die das fast 2000 Kilometer lange Land zwischen Öresund und Nordfinnland ausmachen. Unbelastet von der jüngeren Geschichte verbindet Schweden das Beste von gestern mit dem Besten von morgen. Intakte Landschaften, gemütliche Kleinstädte, unberührte Gewässer, endlose Wälder treffen auf Hightech, innovative Kulturschaffende, eine erstklassige Infrastruktur und aufgeschlossene Menschen. Es erwarten einen traumhafte Landschaften, die alle ihren eigenen Reiz haben. Die Schweden schätzen es, genügend Abstand zu haben, trotzdem sind sie gastfreundlich und äußerst hilfsbereit. In Schweden gilt das Prinzip, dass es stets die beste Lösung ist, nicht aufzufallen.

Willkommen in Schweden.

(Marco Polo Reiseführer)

Norwegen

Es gilt den Augenblick zu nutzen.

Norwegen hält eine Vielzahl an Landschaften voller Überraschungen bereit. In riesigen Wäldern verbergen sich fischreiche Seen und Flüsse. Hochebenen werden vom Eis der Gletscher überragt, gewaltige Täler durchziehen die Gebirge. Die Küste ist überseht mit tausenden kleiner Inseln und aufgerissenen Fjorden, die einzigartig sind. 

Ebenso wie die Mitternachtssonne und das Nordlicht sind sie Ausdruck einer mächtigen Natur. 

In Norwegen bietet jeder Augenblick eine neue Perspektive und wer sich mit allen Sinnen auf dieses Land einlässt, wird vor allem eins erleben: Harmonie

Willkommen in Norwegen.

 

 

 

 

 

 

 

(Marco Polo Reiseführer)

Finnland

Tervetuloa Suomeen- Willkommen in Finnland. Hier wird Europa wild und einsam. Mit knapp 200.000 Seen, die über das Land verteilt sind, betritt man gleich hinter der Grenze schier unendliche Weiten. 

Finnland ist ein Traum für Naturfreunde. Keine Hektik, kein Stress, kein Lärm.

Im Sommer verlagert sich das Leben auf`s Land. Die Sonne geht nicht unter, sondern taucht die Nacht in eine diffuse, silbrige Dämmerung. Am Polarkreis kann selbst in der hellen Zeit ein Blick in die Werkstatt des Weihnachtsmannes gewagt werden.

Ansonsten muss man Einsamkeit aushalten können, um dieses Land zu mögen. 

Spannend und auf eine ganz eigene Art anders ist Suomi (Finnland) überall. Nirgendwo sonst wachsen die Bäume so gerade in den Himmel, ist das Licht im Sommer so hell und sind die Seen am Abend so still wie hier.

Willkommen in Finnland.

 

 

 

(Marco Polo Reiseführer)


1. Reisetag


Das Wohnmobil ist seit gestern gestern fertig gepackt und wartet auf die Abreise. Unser Hund Cara liegt erwartungsvoll auf ihrer Decke und wartet geduldig auf die Abfahrt. 

Um 7.30 Uhr geht es endlich los. Wir haben uns für die Route über Dänemark, Schweden und Finnland entschieden und so liegen nur 2.800 km vor uns, um ans Nordkap zu gelangen.

Das erste Ziel ist der große Edeka Supermarkt auf Fehmarn, um frische Lebensmittel zu bunkern. Hier tanken wir das Fahrzeug auf, bevor wir weiter zum Fährhafen nach Puttgarden fahren. Mit unserer On-Board-Unit von pro bizz ist das Einchecken für die Fährüberfahrt einfach. Da unser Wohnmobil über 3,5 to wiegt, gehört es zu den LKWś - dort einreihen und durchfahren. Scanlines hat 2 Fähren im Einsatz und die Wartezeit reicht nur für ein kurzes Gassi gehen und schwupps sind wir auf der Fähre. Bereits nach 45 Minuten haben wir stressless Dänemark erreicht. Die Kontrolle der Ausweise geht schnell und weiter geht es Richtung Kopenhagen, Malmö. Mit einer erlaubten Geschwindigkeit für Fahrzeuge über 3,5 to fahren wir mit 80 km/h recht langsam aber gleichmäßig durch Dänemark. Am Flughafen von Kopenhagen fängt die Ostsee-Querung mit einem langen Tunnel an. Der führt uns auf die Öresundbrücke. Die Bezahlung der Brückengebühr wird über die pro bizz box gebucht.

Wir lassen Malmö rechts und links liegen und fahren die E6 weiter Richtung Göteborg.

 

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Von der E6 fahren wir vor Göteborg auf die E4 Richtung Stockholm. Wir fahren, fahren, fahren und sind gespannt, wie weit wir heute kommen. In Jönköping legen wir eine kurze Pause ein. Es ist bereits 16.45 Uhr. Leider schließen die Geschäfte in Schweden am Samstag bereits um 17.00 Uhr, so fällt das Shopping heute aus. Allerdings sind die Geschäfte auch am Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. 

Etwa 120 Kilometer vor Stockholm verlassen wir die E4 Richtung Öxelösund. Für heute sind wir genug gefahren, immerhin haben wir 920 km geschafft.

Der Wohnmobilstellplatz im Naturschutzgebiet Femöre liegt direkt am Yachthafen mit Blick auf den Industriehafen der anderen Uferseite. 10 Wohnmobile mit Strom, aber Platz für mehr Mobile.

Übernachtung 150kr, Strom 50kr zu bezahlen im Restaurant (Kartenzahlung möglich) oder beim Hafenmeister. Heute Abend gibt es Suppe, Brötchen und 1 Stück von Nicks Geburtstagskuchen - happy birthday und Gute Nacht.


2. Reisetag


Wir starten das Fahrzeug um 8.00 Uhr und fahren wieder auf die E4. Unser erster Halt ist in Uppsala. Wir halten vor Ikea und gönnen uns ein echt schwedisches Frühstücksbüffet. EIn kurzer Step durch die Geschäfte und schon geht es weiter. Damit wir uns nicht gleich ums Essen kümmern müssen, wenn wir einen Platz zum Übernachten gefunden haben, halten wir in Birsta an und bestellen Frikadelle mit Gemüse und Kartoffeln - echte Hausmannskost und weiter geht`s.  Am Stellplatz in Jävre am See fahren wir noch vorbei aber kurze Zeit später weist rechts am Straßenrand ein Schild "Quick stop" auf eine Feldstraße. Kurzerhand fahren wir ab und finden unseren Schlafplatz auf einer grünen Wiese. Kosten 5 Euro, zahlbar in einem Umschlag am 200m entlegenen Haus. Selbst ein Haus mit Herzchen steht auf der Wiese. Jetzt sind es nur noch 998 Kilometer bis zum Nordkap.

P.S. Wer sich für Outdoor Kleidung von Fjällräven interessiert, findet den großen Outlet Store bei der ehemaligen Fabrik in Örnsköldsvik

Noch haben wir die benötigten 500 Kilometer nicht geschafft und fahren das erste Mal durch Finnland. Direkt an der E75 liegt 7km hinter dem Ort Rovaniemi das Dorf des Weihnachtsmannes direkt am Polarkreis. Im Postamt beantwortet der gute Mann jährlich über 250.000 Briefe. 

Wir sind erstaunt, wie viele Hütten hier errichtet wurden, den Weihnachtsbaum auf der Terasse. Im Winter gibt es Hundeschlittenfahrten, Rentierstreicheln und ein Iglodorf zur Polarlichterbeobachtung - das können wir jetzt nicht nutzen. Aber wir hören die Weihnachtslieder und gehen in  den geöffneten Souvenirshop. Es werden Andenken für jede Alterklasse angeboten und wir schauen uns um. Die Preise der Souvenirs sind m.E. als angemessen und nicht überzogen zu bezeichnen. Z.B. liegt der Preis für ein T-shirt, dass man den Polarkreis überquert hat, bei 13,90 Euro. Die 100 Kilometer Umweg sind auf die Gesamtkilometerzahl durchaus erträglich. Das Dorf des Weihnachtsmannes sollte man einfach gesehen haben. 

 

Auf dem Boden ist der Polarkreis aufgezeichnet und so kann man symbolisch und bildhaft den Schritt hinüber wagen.

3. Reisetag

Es geht um 8.30 Uhr weiter auf der E4 Richtung Haparanda. Die erste Pause mit Kaffee und Brötchen gibt es in Lulea. Hier befindet sich ein großes Einkaufszentrum mit vielen bereits bekannten Läden. Unsere Lebensmittel ergänzen wir bei Coop. Hier in Lulea fahren wir zu Carglass, denn leider hat ein Stein unsere Windschutzscheibe an der rechten Seite getroffen. Man hat zwar keine Zeit für uns, aber die Scheibe erhält ein Erste Hilfe Pflaster, so dass wir das zu Hause reparieren lassen können.

Der nächste Stop ist in Haparanda selbst. Der nördlichste Ikea befindet sich hier und eine Menge Wohnmobile stehen vor den Outdoorläden und Supermärkten - wird es jetzt ernst? 

Mitten im Ort ist die Grenze zu Finnland, die man ohne Weiteres passiert.

 


Nach einer Stunde sind wir weiter auf dem Weg, eine Übernachtung zu suchen. Erst nach etwa 40 Kilometer findet sich links der erste Hinweis auf einen Campingplatz "Korvala Holidays" gleich neben der E75. Mit Blick auf den kleinen See stellen wir das Wohnmobil ab und schließen den Strom an. (Adapterkabel mit CEE auf Schukostecker ist notwendig). Dusche und WC, Ver- und Entsorgung von Toilette und Abwasser sind vorhanden. www.korvala.fi


Wir biegen links von der E75 auf die 93 ab. Es sind noch 343 Kilometer bis zum Nordkap.

 

Der Regen hat aufgehört und wir halten für ein paar Drohnenfotos an. Ob wir wohl noch einmal einen Elch sehen werden?

 

 

 

4. Reisetag

In der Nacht hat es weiter geregnet und der Boden ist recht weich. Wir erfrischen uns mit einer Dusche und ver- und entsorgen das Wohnmobil, nachdem sich der Sprinter gutmütig mit seinem Heckantrieb von seiner Schlafstelle bewegt hat. 

Es geht weiter durch die wunderschöne Landschaft Finnlands. Erst ein paar Kilometer gefahren, da läuft bereits eine kleine Herde Rentiere auf der Straße. Wir sind aufgeregt, aber es sind nicht die einzigen Rentiere, die wir auf unserer Reise durch Lappland und die Finnmark sehen werden.

Mit einem Blick über einen im Regendunst gelegenen See legen wir eine kurze Kaffeepause ein und stärken uns in einem Cafe am See mit einem warmen Pfannkuchen - Erdbeermarmelade, Schlagsahne und Eis inklusive. 

Diese Gegend ist sehr auf Besucher in den langen Wintermonaten eingestellt, denn wir kommen auf unserem Weg an weiteren Iglohotels vorbei.  Neben der Beobachtung der unglaublichen Nordlichter gibt es Hundeschlittentouren, Langlaufstrecken und Skidooverleihe. 
Immer wieder sind wir in der Versuchung anzuhalten, um ein paar Fotos dieser interessanten, tundraartigen Landschaft zu machen, aber entweder regnet es oder aber es ist gerade keine Parkmöglichkeit vorhanden, um Anzuhalten. 
Von links kommt ein Tier auf die Straße... wir können zwar bremsen, aber es nicht glauben: es ist tatsächlich ein Elch. Aber keine Kamera bereit und die Zeit bis zur Realisierung, was da nun kommt, einfach zu lang. Somit noch kein Elchbild - erstmal verschnaufen, das war spannend. 


 

Der Grenzübertritt nach Norwegen und Weiterfahrt auf der E6  geht reibungslos. 

Krasser ist der Unterschied der Landschaft - statt karger Steppe und morastigen Seen, grüne Wiesen und Berge. Auf der Hochebene, auf der die E6 nun verläuft, kommt die karge Landschaft wieder. 

Zur Abendstunde sind wir am Fjord, wo sich die Rentiere wie Schafe am Deich tummeln. Und nach diesem Regentag scheint endlich ab 20.30 Uhr die Sonne und erhellt den Weg zum Nordkap.

Nach dem letzten Tunnel in Hemmingsvord ist zu erkennen, dass es sich bewölkt. Natürlich ist es noch hell aber unsere Kräfte sind am Ende und so fahren wir um 22.30 Uhr auf den "Nordkapp Camping". Wohnmobil an Strom anschließen und alle Akkus laden.
Der Camping-. und Stellplatz bietet alles an Ver- und Entsorgung, Duschen, WC und Waschplatz mit Kärcher. 

Es sind noch 20 Kilometer bis zum Nordkap.

 

 


Am berühmten Globus sind einige Menschen versammelt. Es geht sehr ruhig zu. Immerhin hat man ja mindestens 24 Stunden Zeit und die können sehr lang sein - vor allem weil die Sonne hier nicht untergeht. Jeder fotografiert und hilft, "das" persönliche Foto mit dem Globus zu bekommen.

5. Reisetag

Wir haben lange geschlafen, denn der Wetterbericht gibt an, dass gegen 11 Uhr die Sonne scheinen wird. Mit Speck und Rührei stärken wir uns. "The end is a present, open it slowly" - es ist ein beeindruckender Weg, den wir gefühlt allein, bis zum Nordkap zurücklegen.

Ein sehr freundlicher Empfang an der Einfahrt zum Nordkap. Hier kann man eine Karte für 24h (570kr für 2 Personen) oder 48h (670kr) zum Parken  und den Besuch kaufen Ebenfalls ist es möglich, ein Frühstückbuffet für 145kr pro Person zu buchen, das morgens von 6.30 bis 9:00 Uhr angeboten wird. Es ist 11.45 Uhr als wir das Wohnmobil auf dem Parkplatz abstellen.

 

 

 

In der Nordkaphalle sind im 1. Untergeschoss die Toiletten und die Post, an der man für verschickte Karten einen besonderen Stempel erhält. Ein Stockwerk tiefer ist eine Ausstellung zur Geschichte, eine Lichtshow durch die Jahreszeiten an diesem Ort und das Panoramakino.  Ebenerdig befindet sich der Souvenirshop, ein Kaffee und das Restaurant.

Wir stärken uns mit einem Kaffee und einer leckeren heißen Waffel mit Himbeermarmelade und schreiben Postkarten in die Heimat. 

Es sind erträgliche 6 Grad und wir gehen einige Schritte über das Plateau und genießen die Aussicht. 

Danach geht es erstmal wieder ins Mobil und wir kochen Pute mit Reis und Erbsen/ Wurzeln, denn bis Mitternacht sind es noch über 5 Stunden. Wir sind froh, dicke Jacken eingepackt zu haben. 

Zur goldenen Stunde ist es am Nordkap etwas nebelig, so dass man die Mitternachtssonne nicht direkt im Meer versinken und aufsteigen sieht, aber um 0:45 Uhr reißt der Himmel auf und die Sonne erhellt den Ort wie am Tage. Unglaublich!

 


6. Reisetag

An diesem Tag werden wir ungefähr 300 Kilometer fahren. Die Straßen sind zwar sehr gut ausgebaut, aber man kommt lediglich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h voran. 

Es ist 7.00 Uhr als wir durch den Regen gehen. Im Panoramakaffee wartet das norwegische Frühstücksbuffet auf uns. Wir schauen aus dem Fenster in den Regen - der Globus steht verlassen und trotz dem Wetter.

Gut gestärkt treten wir den Rückweg vom Kap an, denn es gibt nur diese eine Straße hinauf. Auf dem Parkplatz, der Ausgangspunkt für eine Wanderung an den nördlichsten Punkt ist und eine Strecke von insgesamt 16 Kilometern umfasst, halten wir kurz an. Aber das Wetter hält uns ab, den Weg zu gehen. 

In Smorford fahren wir auf die E6 Richtung Alta. Es ist bedeckt und die Geschwindigkeit liegt bei 70 bis 80 km/h. Als wir nach einem Kaffeestop zügig über die E6 hinrauschen, kommt die Sonne raus.

Rechts neben der Straße schlängelt sich ein Fluß, der an einigen Stellen reißend über die harten Felsen tobt und fließt.

Glücklicherweise ist auf der rechten Straßenseite ein Parkplatz und entschlossen halten wir an. Die nächste Stunde tauchen wir mit Kamera und Drohne ins Fotofieber. Wie gut, dass wir die Sonnenstunden genutzt haben, denn nach einer weiteren Stunde Fahrt, regnet es wieder in Strömen. 

 

Wir halten in Alta auf einem Parkplatz, der für Wohnmobile ausgeschildert ist. Glücklicherweise gibt es noch freie Doppelparkplätze, sonst würde das Wohnmobil nicht passen. 

Gleich neben dem Parkplatz befindet sich die Nordlichtkirche, die man gegen Gebühr ansehen kann. Ebenfalls wenige Schritte weiter ist die Touristeninformation und einige Einkaufsläden. 

Eigentlich wollten wir uns den größten Canyon Nordeuropas anschauen, aber es gibt (lt. Touristeninformation) im Ort Gargia keine Möglichkeit, das Wohnmobil abzustellen, unvorstellbar, denn zu dem Canyon sind es noch 10 km Wanderung - da muss man doch auch parken können. Egal, wir entscheiden uns dagegen, da die Hinfahrt nochmal 50 Kilometer beträgt und ein ungewisses Ende hat vor allem wenn die Wetterlage so unbeständig ist. 

Wir fahren weiter auf der E6, vorbei am Museum und den Felszeichnungen, die es in Alta zu bestaunen gibt. Unser heutige Übernachtungsplatz ist das "Artic Fjord Camp", das 800 Meter neben der E6 liegt.

Es hat aufgehört zu regnen, die Gemüter haben sich beruhigt und vom Platz aus hat man einen unglaublichen Blick über den Fjord in der abendlichen Sonne. Bratkartoffeln, Speck und Rührei sind fertig.

Übrigens: Wer sich versorgen will, sollte in Alta in einen der Supermärkte gehen. Wir haben auf den letzten 70 Kilometern keinen Supermarkt gesehen. Guten Appetit!


7. Reisetag

Wir wachen auf und die Sonne schickt alle Strahlen über den Fjord und die Berge. Bei 12 Grad mutet es sich annähernd warm an und ein leichtes Hemd über dem T-shirt reicht völlig aus.

Unser erstes Ziel heute ist der Gletscher, der in den Fjord kalbt. 

Von dem Ort Saltnes geht eine Wanderung bis zu einem Aussichtspunkt, an dem man den Gletscher dicht sehen kann. So unsere Info. Wir entschließen uns, den Weg mit dem Hund zu gehen, ohne wirklich zu wissen was kommen wird. Es geht über Steine und durch kleine Bachläufe. Wir kommen an einen Bachlauf, den wir mit dem Hund nicht überqueren können, zu breit ist der Wasserlauf. Wir gehen runter an den Fjord, aber auch hier kommen wir nur noch 50 Meter weiter bis ein Feld mit Steinen anfängt, das über und über mit Seetank bedeckt ist. Mark startet die Drohne, doch leider ist die Entfernung zum Gletscher immer noch sehr weit. Wir legen eine Pause ein und genießen die Sonne bis sie von Wolken bedeckt wird.

Um 13.00 Uhr geht es weiter Richtung Süden. Es liegen ungefähr 250 Kilometer vor uns, bis wir Norwegen in Richtung Finnland verlassen werden. 

Unglaubliche Blicke über die Fjorde und die verschneiten Berge gewährt uns die E6, die uns in leichten Bögen an der Küste entlang führt. Mehrere Stellplätze befinden sich an den Fjorden, teils gebührenfrei, teils kostenlos. In Oksfordshann finden wir auf dem Stellplatz beim Hafen eine einfache Entsorgung für das Grauwasser über einem Siel.  Eine Übernachtung mit Strom kostet hier 150kr. 

In Storslett kaufen wir frische Erdbeeren (20kr/500g) und Brot für die nächste Pause ein. Heute Abend wird es One-Pott-Pasta und uns fehlen noch die Zwiebeln und der Knoblauch.

Alles bereit - die letzte Etappe für heute geht los.

Auf einem Rastplatz kochen wir Kaffee und genießen das "Alpen-Panorama" bis ein Bus hält und jede Menge Menschen mit Handy und Kamera vor unserem Mobil stehen, um ebenfalls diese tolle Aussicht einzufangen. Der höchste Berg ist an die 1.800 m hoch. 

Ein netter Platz zum Übernachten am Fjord erweist sich leider als ungeeignet, als wir mit einem Teil unserer Treppe beim Anfahren aufsetzen. So schlafen wir auf einem Parkplatz an der E8, die von Norwegen nach Finnland führt und deren Abzweigung sich hinter Storslett befindet.

Ein schöner Blick auf die von der Sonne beschienenden Berge trotz Leitplanke, an der wir unseren Tisch für das Abendessen aufgebaut haben.

 

Saltnes: Am Anfang des Wanderweges können Wohnmobile stehen, eine Übernachtung mit Blick auf den Fjord ist möglich, Toilette vorhanden.

 

 

 

 

Dieser Tag war so unglaublich voll gepackt mit den unterschiedlichsten Eindrücken dieser atemberaubenden Landschaft, dass die Auswahl der Bilder schwer fällt. Wir hoffen, dass wir Euch  einen Eindruck vermitteln können, was man auf einer Entdeckungsreise im Norden von Norwegen alles sehen kann.


8. Reisetag

Der Morgen zeigt sich in Bezug auf die Wetterlage als unbeständig. Kaffee und Brot mit Himbeermarmelade zum Frühstück, ein letzter Blick über die Leitplanke zum Bergmassiv mit den vielen Wasserfällen, deren Ende heute morgen unter Nebel liegen und weiter geht's.

Das erste Etappenziel soll die Grenzstadt zwischen Finnland und Schweden sein. Über dem Fjell scheint nach einer halben Stunde die Sonne. Wilde Bäche und ein paar nette Plätze, an denen immer noch die Wohnmobile von der Nacht stehen. Wir halten an, um die Rentierfamilie mit dem Fotoapparat einzufangen. Da es sich um Fluchttiere handelt, ist es schwierig sich Ihnen zu Fuß zu nähern. Die Kamera vor der Nase verhindert, dass sie unsere Raubtieraugen sehen. Auf leisen Sohlen schleichen wir uns an..klick, klick, klick.

 

Nach bereits 100 Kilometern haben wir Finnland erreicht. Das Gebiet vor uns ist so hoch, dass  noch Eis auf dem See schwimmt. Die E8 zieht sich weiter durch das Land. Immer wieder begegnen wir Rentieren, von denen einige uns zum Anhalten animieren.

 

Auf einem Parkplatz neben einem rauschenden Wildbach legen wir in der warmen Sonne eine längere Pause zum Fotografieren und Drohne fliegen ein. Mittlerweile ist es tatsächlich 20 Grad warm.

Doch leider bleibt die Sonne nicht bei uns und wir fahren durch strömenden Regen. Schnell ist die Temperatur auf 15 Grad abgekühlt.

 

Von der E8 geht es links zum Pallas Yllästunturi Nationalpark. Wir fahren bis Hetta. Aber es zieht ein Gewitter auf. Man hört das Grummeln ziemlich dicht, so dass wir selbst von einem kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt nahe des Informationszentrums dieses Parks absehen. Wir tanken das Fahrzeug und finden unseren Schlafplatz hinter einem Parkplatz am See.

In einem Meer von Mücken gehen wir Gassi und ruhen uns aufgrund der Schwüle bei offenen, aber vor Mücken geschützten Fenstern aus.

Da im Kühlschrank noch Nudeln von gestern stehen, braucht heute keiner zu können. Wieder 300 Kilometer geschafft. Gute Nacht.

 


9. Reisetag

Es regnet in Strömen, als wir morgens vom Telefon geweckt werden. Wir frühstücken und füllen die Thermoskanne mit Kaffee auf.

Als erstes wollen wir die Husky Farm besuchen, an der wir gestern Richtung Hetta vorbei gekommen sind.

Wir parken und buchen einen Rundgang über die Farm mit deutschsprachiger Führung für 10 Euro pro Person. Wenn man bedenkt, dass ein Husky mit Kosten von ca. 2 Euro pro Tag versorgt wird und auf dieser Farm 250 Huskies leben, ist das mehr als angemessen, denn die Haupteinnahmequelle ist eben das Wintergeschäft.


Hetta Huskies beherbergt zur Zeit 250 Huskies und die Farmtour ist sehr interessant. Der Guide, bei uns war es ein junges Mädchen, dass dort seit 9 Monaten ein Praktikum absolviert, erzählt wie die Hunde gehalten werden. So gibt es wöchentlich routierenden Auslauf. Es werden die Programme erarbeitet und die Gruppen der 5-6 starken Gespanne jedesmal aufs Neue zusammengesetzt, damit auch ein Wechsel der Tiere möglich ist, falls ein Tier eine Pause benötigt oder verletzt ist. Es gibt die Statistiken der Tiere, die aussagen, wo im Gespann das Tier seinen Platz, welchen Fitnessgrad es hat, wann eine Hündin läufig war, welches Tier wann eingesetzt wurde für welche Entfernung.

In den Unterkünften der Hunde gibt es Käfige mit Holzböden für die älteren Tiere, die sich auf einem unebenen Boden vielleicht verletzen könnten. Wir können zu den Tieren hingehen, sie streicheln und merken, dass sie sehr verschmust sind, obwohl es Arbeitstiere sind.

Beeindruckt hat uns die liebevolle Fürsorge für alle Tiere und die no-kill Philosophie. Natürlich ist die Hauptarbeitszeit der Tiere im Winter, aber bis dahin müssen alle Tiere gut trainiert sein. Wie wäre es wohl, mit einem Gespann über die finnische Wildnis zu reisen?

Wer mehr über Hetta-Huskies wissen möchte, klicke auf den Link. 

Um 19 Uhr kommen wir an, aber es ist 20 Uhr, wenn man die Uhr richtig stellt und da Sonntag ist, haben nur die Supermärkte auf.

 

Heute gönnen wir uns zur Feier des Tages eine Familienpizza - wir haben Hunger.

Anschließend suchen wir mit Park4night einen Schlafplatz für die Nacht. Am Ufer des Kimajoki stellen wir das Wohnmobil in die Sonne - herrlich. Ein netter Plausch mit unseren Nachbarn aus Bayern, die  ihren Weg zum Nordkap noch vor sich haben. 325 Kilometer zurückgelegt, nette Begegnungen - ein toller Tag

Der Umweg von 25 km je Richtung hat sich gelohnt und zurück auf der E8 fahren wir weiter Richtung Roviniemi, das ungefähr 300 Kilometer vor uns im SW liegt. Es gibt eine Kaffeepause in einem Souvenirshop, der mit Kaffee&Kuchen für 1 Euro wirbt. Da die Wetterlage immer noch unbeständig ist, legen wir einen weiteren Zwischenstop in Muonio. Im Supermarkt erstehen wir Moskitonetze ohne Hut, die man praktisch in einem Beutel mit sich herumtragen kann. Mückenschutz ist im Sommer sehr wichtig!

Im Cafe&Konditorei gegenüber des Supermarktes genießen wir einen sündhaft teuren Latte Macchiato und selbstgebackenen Kuchen. Im ersten Stock befindet sich eine Fotoausstellung, die beeindruckende Landschaftsaufnahmen Lapplands zeigt.

Es regnet wieder in Strömen bis zum Ziel. 

 



10. Reisetag

Kurz vor Sieben schrecken wir hoch. Was für ein Geräusch hat uns geweckt? War es ein Schiff auf dem Fluß? Es ist Pfingstmontag und auch in Finnland sollte wohl Feiertag sein. Eine große Planierraupe der Baustelle hinter uns, rattert am Mobil vorbei. Schnell kochen wir uns einen Kaffee und verlassen den Platz, der gestern friedlich war. 

Zunächst fahren wir zum Tierarzt, denn Cara hat ein dickes Ohr, das sicherlich weh tut. Die Tierärztin ist sehr freundlich und punktiert das Ihr, um anschließend die Wunde mit Cortison zu versorgen. Ein Druckverband für die nächsten 3-5 Tage soll eine ganze Heilung herbeiführen. Wir zahlen die 75 Euro gerne, denn jetzt wissen wir, dass es nichts Schlimmes ist. Unser Weg führt uns durchs Einkaufszentrum zurück und als wir es kurze Zeit später wieder verlassen, regnet es in Strömen - wie ärgerlich, fing der Morgen mit verheißungsvoller Sonne an. 

Wir besuchen das Arktikum. Der Eintritt ist moderat für 13 Euro pro Erwachsenem. Es ist eine interessante Ausstellung über die Landschaft, die Gegenden, das Klima, die Tiere- und Pflanzenwelt und jüngere Geschichte des Landes. Sehr sehenswert.

Wir stellten uns die Frage, ob es besser ist, wenn man hier vor Bereisung des Landes reingeht oder ein Besuch im Nachhinein die Eindrücke besser vermittelt. Wiederkommen lohnt sich auf jeden Fall!

Da der Ort Rovaniemi groß ist, ist auch der Campingplatz mit 14 Euro pro Fahrzeug, 9 Euro pro Erwachsenem und 6,50 Euro für Strom recht hochpreisig. Allerdings kann die Innenstadt schnell zu Fuß erreicht werden und Safaris fahren ihn als pick-up Ort an.

Für die anstehende Elchsafari haben wir uns unauffällige Regenjacken besorgt, die man allerdings nicht benötigt. 

 

Wir verlassen Rovaniemi in den frühen Morgenstunden bei 4 Grad. Einige Kilometer wollen wir aus der Stadt fahren und um 4 Uhr Ortszeit stellen wir das Wohnmobil an einem See ab. Die Suche nach einem Elch nehmen wir mit in den Schlaf. Come on moose, where are you?

Elchsafari Rovaniemi: Wir haben die Elchsafari über Visit Lappland mit einem Telefonanruf gebucht. Treffpunkt ist in der Innenstadt um 21 Uhr. Es geht mit dem Auto zunächst ca. 60 Kilometer ins Basiscamp, an dem uns Sandwiches, Pfannkuchen und Kaffee erwartet. Nun geht es ab in die Wildnis. Unser Guide heißt Antonie, ist Engländer und seit 6 Jahren Guide. In sehr gut verständlichem Englisch erzählt er viel über die Elche, ihre Lebensräume, die Landschaft. Wir fahren mit 50 Kilometern/h die Schotterstraßen entlang und versuchen, rechts und links des Weges einen Elch zu erspähen. Antonie hat ein geschultes Auge, aber so einfach ist heute trotz gutem Abendlicht und wenig Wind zu finden. Plötzlich hält das Auto, wir können die Schiebetür rechts öffnen und hinten am Waldesrand steht eine junge Elchkuh, die noch lernt, wie man sich unauffällig für die Touristen mit frischen Trieben der Birken zu versorgen. Leider ist das der einzige Elch, den wir zu Gesicht bekommen, obwohl Antonie alles gibt und viele Gebiete anfährt, wo Elche gerne fressen gehen. Es ist mittlerweile nach Mitternacht und unser Gehirn spielt uns bereits Elchsichtungen vor. Es ist unglaublich, wie schnell man etwas sehen kann, was man sehen soll oder will.

Erst um 2.30 Uhr sind wir wieder in Rovaniemi. Die Safari war spannend, wir haben viel Wissenswertes erfahren und schauen mit anderen Augen die Gebiete neben der Straße an, denn nicht jeder Streifen ist für das "Moose" interessant. Good job, Antonie.

 


11. Reisetag

Der Morgen oder besser der spätere Vormittag weckt uns mit Sonnenschein. Die Temperatur ist jetzt auf 14 Grad gestiegen. In einer Bucht weiter entdecken wir beim morgendlichen Gassigehen eine Grillhütte, Holz, Toiletten und einen Mülleimer. Diese Plätze gibt es öfter in Finnland an den Seen und es lohnt sich, auf Parkplätzen anzuhalten. Auf der E81 fahren wir Richtung Süd-Ost. An einem See kann man bereits von der Straße einen Beobachtungsturm sehen, was uns dazu verleitet, auf den Parkplatz zu fahren. Wir den besteigen die Aussichtsplattform. 2 Bingos stehen im schilfigen Gras. Der Wind pfeift kräftig und es fühlt sich wie -o Grad an. 

Gegen 16 Uhr kommen wir in Kussamo an. (Entfernung von Rovaniemi knapp 200 Kilometer) Eine gut ausgestattete Touristeninformation ist am Ortseingang zu finden. Sie hält viele Informationen zu Wanderungen im Nationalpark und weiteren Aktivitäten im Umkreis von ca. 200 Kilometern und für Durchreisende weitere Ziele bereit. Es gibt sogar 3 Beratungsplätze. Wir fragen nach Bärenbeobachtungen und bekommen eine Telefonnummer eines Guide, der Englisch spricht. Seine Touren sollen speziell für Fotografen sein. Pekka Toivonen +358 40 5577340 und wurden uns von der Touristeninformation empfohlen.

Wir werden uns morgen um 17 Uhr treffen, um gemeinsam zur Beobachtungshütte zu fahren, Kosten 100 Euro pro Person, zu zahlen in bar.

Für die Nacht haben wir uns einen Campingplatz mitten im Wald an einem kleinen See ausgesucht. Wasser, Chemietoilettenentsorgung, Duschen, ein kleiner Kiosk, Sauna und Geschirrspülplatz -. alles vorhanden. Wir bezahlen 20 Euro inkl. Strom. Das Duschen verschieben wir auf morgen, da das Warmwasser erst in 3 Stunden funktionieren wird. Sonnenuntergang 1:29 Uhr, Sonnenaufgang 2:39 Uhr. 

Wir stehen 5,6 Kilometer vor der russischen Grenze. Ein bißchen laufen wir noch durch die Nacht auf der Suche nach Elchen, deren Spuren wir am Tage gesehen haben. Leider erfolglos. So gehen wir zurück und schlafen schnell ein.


12. Reisetag

Nachdem wir nachts noch durch die helle Nacht gestreift sind, schlafen wir lange. Warme Duschen, ein kräftiges Frühstück mit Rührei und Speck und wir sind für den Tag gerüstet.

Wir haben nach dem Abwasch, dem Ver- und Entsorgen des Wohnmobils noch 4 Stunden Zeit, um nach Kussamo zu fahren. Wir tanken das Fahrzeug, denn in die irgendwohin wollen wir nur vollgetankt fahren. Anschließend kaufen wir Lebensmittel ein, denn die Vorräte aus dem Kühlschrank neigen sich dem Ende. Zum Mittag gibt es reichlich belegte Brötchen und wir probieren Cloudberry Marmelade, die etwas Besonderes in Finnland ist. Dazu gibt es natürlich frischen Kaffee aus dem Perkulator. 

Es ist Zeit, um zum vereinbarten Treffpunkt mit Pekka zu fahren. 

Bären-Safari Kussamo:

Im Konvoi geht`s zur Beobachtungshütte. Zunächst die 8690 ungefähr 35 Kilometer Richtung Norden, dann biegen wir rechts auf die 8691 ab und fahren ca. 12 Kilometer auf einer staubigen Schotterstraße.

Rechts abbiegen und bei einem Hinweis auf die Bären links. Am Ende dieser Straße findet sich eine Wendebirne (Yli-Heikinjärvi).

Wir parken die Fahrzeuge und verdunkeln unser Wohnmobil. Der Ranger begrüßt uns. Die letzten 300 Meter geht es zusammen durch den Wald und sollte jemand zurück zum Auto wollen, geht es nur mit Ranger gemeinsam wieder dorthin. 

Die Hütten sind gemütlich ausgestattet. Für Übernachtungen gibt es ein Etagenbett und eine kleine Küche. Vor den Fenstern sind Reisebussitze installiert. Für die Fotoapparate - und unsere Kameras sind definitiv das Mindeste für Tierfotografie - gibt es eine Luke zum Öffnen. Auf der Fensterbank davor liegen Holzbretter als Erhöhung und zur Stabilisierung der Kamera liegen Körnerkissen bereit.

Wir warten, schauen den Möwen zu, dem 1 Adler, den 2 Greifvögeln.

Mit geschlossenen Augen könnte man auch an der Ostsee sitzen. 

Langsam kommt ein Bär aus dem Wald, die Apparate klicken unaufhörlich. 

Leider bleibt er der einzige Bär, den wir an diesem Abend vor die Kamera bekommen, aber Pekka lädt uns für den folgenden Abend ein, erneut die Beobachtungshütte zu besuchen, damit wir erneut die Möglichkeit haben, Bären zu fotografieren. 

Wir fahren zurück zur 8690 und übernachten in einem kleinen Ruderboothafen am See. Gute Nacht und bärenstarke Träume.

unsere Bärensafari Teil 1


13. Reisetag

Heller Sonnenschein weckt uns um 8 Uhr unserer Zeit. Eine wunderschöne Wolkenbildung findet sich am Himmel. Es ist still, unglaublich still, auch wenn der Gesang einiger Vögel und das Schwirren der Insekten hörbar ist. In der Ferne ab und zu das Geräusch der vorbeifahrenden Autos. Wir bauen den kleinen Tisch auf und frühstücken in der Sonne mit Blick auf den Kuntivari (Bärenberg). 

Dieser Reisetag ist eher ein Tag des Sammelns, der Besinnung und der Reflektion des bereits Erlebtens. Wir sitzen in der Sonne,  gehen umher und schlafen einen Augenblick vor der nächsten Bärensafari. Pekka sammelt uns an der Straße ein und wieder geht es zur Beobachtungshütte. Wir sitzen lange auf unseren Plätzen, die Möwen und Greifvögel haben sich zum Spalier aufgestellt, da kommt der Bär über die Wiese. Wir hatten fast aufgegeben. Es ist ein junger Bär wie der Ranger uns erzählt, vielleicht knappe 2 Jahre alt. Wir können ihn beobachten und freuen uns über eine erfolgreiche Safari, auch wenn Pekka uns erzählt, dass es sonst viel mehr Bären sind, die zu dieser Lichtung kommen. Sicherlich ist es umstritten, die Tiere mit Futter anzulocken, aber wir verstehen es so, dass es nur so möglich ist, den Menschen diese Tiere zu zeigen und aufzuzeigen, wie schützenswert diese sind. Auch unter kontrollierten Bedingungen bleiben es wilde Tiere, die sich entscheiden, ob sie sich zeigen. 

Unsere Bärensafari Teil 2/1


14. Reisetag

Der Tag startet um 0 Uhr als wir bei der Bärensafari die letzten Fotos schießen. Anschließend starten wir das abseits des Weges geparkte Wohnmobil und fahren Richtung Ranua. Auf einem Rastplatz an der  81 legen wir uns um 4 Uhr zum Schlafen. Der Tag hat begonnen, die Sonne ist bereits höher aufgestiegen. Das Wohnmobil speichert die Sonnenstrahlen und erhitzt sich nach dieser Nacht, in der die Temperaturen bis auf 1,5 Grad gesunken waren. Es ist 10 Uhr als wir bei 20 Grad die Augen und die Türen öffnen. Eine kurze Hose reicht heute aus - herrlich. Zum Frühstück gibt es Pfannkuchen und Marmelade. 

In Posio fahren wir von der 81 links ab und es geht die 981 weiter nach Ranua. 

Es lohnt sich, kurze Ziele zu erfassen, damit man die schönen Momente erleben kann, die man bei zu weitgesteckten Zielen leicht übersieht.

In Ranua geht es 14 Kilometer am Artic Zoo vorbei (großzügiger Stellplatz am Eingang) bevor wir auf die 924 Richtung Küste fahren. Schnell sind wir in Kemi, Tornio und die schwedische Grenze ist überfahren. 

Zurück in Schweden rasten wir an der E4 auf einem Rastplatz, auf dem auch die Versorgung mit Frischwasser möglich ist. Wir machen beim Mittagessen auf den Rastbänken gleich Bekanntschaft mit den einheimischen Mücken. Weiter geht es nach Lulea. In Kalix fahren wir an einem Stellplatz/ Campingplatz am Fluss vorbei, der zwar von vielen genutzt wird, aber da geht viel mehr. In Lulea ist nahe der E4 ein altes Kirchdorf zu besichtigen, das als Freilichtmuseum kostenfrei besichtigt werden kann. Saubere Toiletten am Parkplatz und sehr interessant zu sehen. Restaurant und Kaffee im Ort, geöffnet bis 17 Uhr. Wieder auf der E4 geht es weiter Richtung Umea. Wir kommen an Jävre vorbei und erinnern uns. Wir biegen ab und erreichen über die Brücke den Wohnmobilstellplatz am Wasser, der in der Abendsonne sehr einladend aussieht. Wunderschön gelegen, Plätze mit Strom 150kr, vor den verkiesten Parkbuchten jeweils ein Stück Kunstrasen für Stühle, Tisch und Grill.  Wer keinen Strom benötigt, kann auf dem Parkplatz für 75kr übernachten. 

Das Parkticket ist fussläufig durch den Tunnel beim ICA zwischen 8 Uhr und 21 Uhr zu bekommen.

Das Glas Rotwein trinken wir im Wohnmobil. Prost und Gute Nacht.

 

 

 


15. Reisetag

 

 

Die Sonne scheint heute mit allen Kräften fast so als wolle sie uns für die Regentage entschädigen. Wir nehmen ein leichtes Frühstück zu uns und begeben uns auf die nächsten 500 Kilometer Wegstrecke. 

Die E4 ist mit 1589 Kilometern die zweitlängste Straße Schwedens und verläuft von Helsingborg nach Haparanda. Richtung Süden geht`s für uns zurück. Auf Teilstrecken sind einige Blitzer aufgestellt, aber mit Schildern gekennzeichnet. Natürlich warnt uns auch das Navi und so umgehen wir ein Ticket. In Holmens Kiosk trinken wir auf der Bank einen frischen Kaffee und essen ein Eis. Anschließend verlassen wir die E4, um zu unserem heutigen Übernachtungsplatz zu gelangen. Nur 3 Kilometer ist es zu fahren, bis wir zur Einfahrt von  Snibbens Camping & Stugby gelangen. Quickcamp ist vor dem Campingplatz für 85kr möglich, Badeplatz vorhanden. Da es erst 18 Uhr ist, wollen wir die Sonne auf dem Campingplatz genießen. Für 255kr stehen wir mit Stromanschluss, Duschmöglichkeit sowie Ver- und Entsorgung in der hellen Sonne und genießen mit einem Weizen und Chili con Carne den Abend. Als gegen 23 Uhr die Mücken kommen, ziehen wir erst lange Hemden an, aber dann ziehen wir uns doch ins Mobil zurück. Gute Nacht.

 

 


16. Reisetag

Dieser Tag wird ein richtiger Reisetag werden. Es ist ein herrlicher Morgen am See und wir genießen die warmen Duschen. Nach dem Frühstück mit Rührei und Speck geht es die E4 weiter nach Süden Richtung Sundsvall, wo wir auch am Sonntag unsere Vorräte auffüllen können. Die Brücke, die man bei Sundsvall auf der E4 überfährt ist mautpflichtig. Nach unseren Recherchen erhält der Fahrzeughalter eine Rechnung, um die Gebühr überweisen zu können. Die ersten 227 Kilometer des heutigen Tages liegen hinter uns.

Am Rastplatz Sörbranningen halten wir für einen Dog walk, einen Kaffee und frisch geschmierte Brote, damit wir die folgenden Kilometer gestärkt zurücklegen können.

Uns kommen auf der Gegenfahrbahn vor allem schwedische Mobile entgegen, die um das Mittsommerfest unterwegs sind, aber auch alte amerikanische Wagen nutzen den Sonntag für einen Ausflug, sogar eine rosa Stretchlimousine kommt uns entgegen.

Da das Fahren mit der Anzahl der Kilometer etwas monoton wird, nutzen wir die Zeit zum Besorgen kleiner Mitbringsel. Das Thermometer ist auf 28 Grad gestiegen und ein Eis genau das richtige. Vorbei geht es nun an Stockholm, wo man man zähfließendem Verkehr oder sogar Stau rechnen muss. Auch hier gibt es eine Mautpflicht, die aber am Sonntag nicht in Kraft ist. Für einen Besuch von Stockholm sollte man sich 2 Tage Zeit nehmen.

Nach 553 Kilometern ist der nächste Wegpunkt erreicht. Wir übernachten in Nyköpping auf einem Stellplatz am Hafen. Morgen geht es weiter zum Göta-Kanal, den wir in ungefähr 80 Kilometern erreichen. Wir sind gespannt. 


17. Reisetag

 

 

 

Ein leichter Wind bewegt die Flaggen an den Booten und man hört die Tagelage an die Masten schlagen. Die Sonne scheint und die Möwen begrüßen schreiend den Tag. 

 

Wir fahren über die E4, das ist der schnelle Weg, in ungefähr 1 Stunde nach Söderköping. Der Göta-Kanal läuft direkt an der Stadt vorbei, 1 Schleuse und 1 Hafen. Somit gibt es Leben an der Hafenpromenade. 

Der Stellplatz, den wir uns ausgesucht haben, liegt am Ende dieses wunderschönen Städtchens und erscheint auf den ersten Eindruck eher unspektakulär. Aber er liegt direkt hinter dem Kanal, es gibt eine Grillstelle auf dem Deich, die 22 Stellplätze sind sehr großzügig und auch für sehr lange Wohnmobile durch die Tiefe des Platzes geeignet. Die Bezahlung der 185kr für 24 Stunden erfolgt über den Kassenautomaten mit Kreditkarte. Das 600 Meter entfernt gelegene Gästehaus des Hafens kann genutzt werden. Dort befinden sich Toiletten, Duschen, Waschmaschine und Trockner, die kostenfrei benutzt werden dürfen. 

 

Das Fleckchen ist überschaubar hauptsächlich von Schweden besucht und für einen längeren Aufenthalt durchaus geeignet. 

Das Fleisch ist eingelegt, wir starten eine Waschmaschine und gehen durch den Ort. An der Kirche und auf einem Platz finden wir Hängematten in den Bäumen oder auf Ständern, die von allen genutzt werden können. Daneben ein Kasten, die Hängemattenbibliothek - was für eine tolle Idee. 

 

Die Zeit bis die Wäsche im Trockner fertig für den Schrank ist, verbringen wir bei diesen herrlichen Temperaturen in einem Eiscafe. Ein starker Cafe Latte ergänzt unsere Zwischenmahlzeit. Wie einfach kann das Leben sein. Der abendliche Spaziergang mit Cara fällt lang aus, denn wir gehen auf der einen Seite des Kanals bis zur nächsten Schleuse und auf der anderen Seite wieder zurück. 

Ein Glas Wein zum Abschluss und entspannte Träume. 

 

 

 

 

 


Göta-Kanal:

Der gesamte Kanal ist eine schwedische Sommeridylle und eines der grössten Bauwerke und Reiseziele Schwedens. 

 

  

Der "Göta Kanals" Destinationsguide hat viele Erlebnisse gespeichert und liefert Tipps über Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Unterkünfte entlang des gesamten Kanals und ist über AppStore oder Google Play herunterzuladen. 

 

 

 

 


18. Reisetag

Für einen Urlaubstag ist es früh am Morgen, als wir um 8 Uhr um Hafen zum Duschen gehen. Heute werden wir unsere Handtücher gleich in die Waschmaschine stecken; das minimiert die Wäsche, die zu Hause gewaschen werden muss.

 

Nach dem Frühstück begeben wir uns mit Cara ins Ramunder Berget Naturreservat. In diesem Naturgebiet gibt es mehrere Möglichkeiten auf unterschiedlich langen oder mit unterschiedlichen Anforderungen gestalteten Wegen die Umgebung zu durchstreifen und zu erkunden. Was sitzt da auf dem Baum? Wir schauen genau und sehen eine Eulenmutter mit ihren Kindern auf einem Baum sitzen. Was für ein Naturerlebnis.

 

Doch obwohl wir leise sind, fliegen die Eulen in den dichten Wald zurück. Der Weg, den wir als erstes gewählt haben, geht als Trail über den Berg und wir wissen jetzt, dass man am besten ein Mittel gegen Mücken, Zecken, Bremsen vorher auftragen sollte. Der Hund braucht Wasser, denn trotz des Schattens des Waldes ist es immer noch sehr warm und wir pausieren mit dem unserem Proviant aus dem Rucksack. Da die Wege als Rundwege ausgelegt sind, erreichen wir sicher wieder den Hafen von Söderköping. Die letzten Minuten bis wir die trockenen Handtücher wieder einpacken können, verbringen wir mit einem Eis aus der Eismanufaktur, denn Söderköping ist auch bekannt für seine Eisherstellung. 

 

Heute ist Zeit für eine Mittagspause, die Mark im Wohnmobil und ich in der Hängematte im Park beim Lesen verbringen. 

Ich wage mich mit dem Teleobjektiv bewaffnet wieder ins Naturreservat, auf der Suche nach den Eulen und bin erfolgreich. Etwas Besonderes, diese Tiere in ihrem gewohnten Lebensbereich zu sehen und fotografieren zu können. 

 

Gegen Abend grillen wir unser Schweinefilet auf dem Gasgrill und stoßen mit einem Weizen an. Der kleinen Parkwächterin, die unseren Parkschein hinter der Windschutzscheibe nicht sehen kann, zeigen wir freundlich unser gelöstes Ticket und genießen den Abend draußen, bis es leicht zu regnen anfängt. Langsam kühlt es sich auch im Wohnmobil wieder ab, so dass ein ruhiger Schlaf garantiert sein wird. 


19. Reisetag

Heute geht es weiter Richtung Malmö. Wir werden von leichtem Regen geweckt. Da die Duschen des Hafens auf unserem Weg liegen, fahren wir, um den Weg durch den Regen zu verkürzen bis zum Parkplatz der Schleusenanlage. Nach der Erfrischung einer warmen Dusche nehmen wir die 210 und fahren nach Linköping.

 

Wir müssen bei der Naturkompaniet ein Hemd reklamieren, bei dem sich eine Naht geöffnet hat. Die Parkplatzsuche in der Innenstadt ist  trotz der Fahrzeuglänge erfolgreich, der Umtausch klappt reibungslos. Ein Kaffee in der Sonne und fast 2 Stunden sind vorbei. Wir fahren weiter über die 23 Richtung Vimmerby/ Växjö in Richtung Süden und erhoffen uns bei dieser Nebenstrecke einen interessanten Weg und Aussichtspunkte. Aber leider erweist sich dieses als großer Irrtum. Wir sind enttäuscht, hätten schneller an vielleicht schöneren Orten sein können. 

 

Das Armaturenbrett meldet, dass das linke Abblendlicht ausgefallen ist, aber Mark kann die defekte Lampe innerhalb weniger Minuten bei einem Stop austauschen. Hier in Vimmerby befindet sich die Astrid Lindgren Welt. Ein Besuch mit kleinen Kindern ist sicherlich erlebnisreich. Wir fahren weiter. 

 

Die 23 zieht sich durch das Landesinnere und kann trotz der vielen Blitzer als Durchgangsstrecke empfohlen werden. Allerdings gibt es fast nur Parkbuchten. Wehmütig denken wir an die Rastplätze in Nordschweden oder Finnland. 

 

Da wir nur noch 150 Kilometer von Malmö entfernt sind, essen wir am späten Nachmittag bei Ikea, denn wir sind uns nicht sicher, wie lange wir fahren wollen, 360 Kilometer waren es bis hierher. Allerdings gibt es in 25 Kilometer Entfernung einen Campingplatz am See - Osby Camping. Wir können unser Grauwasser entsorgen und buchen für 250kr einen Stellplatz mit Strom für die Nacht. 

 

 

Kurze Zeit später sitzen wir gemütlich in der Abendsonne. So endet dieser erlebnislose Tag wunderschön.


20. Reisetag

Beim Frühstück beschließen wir, dass es heute nach Deutschland zurückgehen wird. Ein letzter Einkauf im City Gross in einem Industriegebiet vor Malmö, dann geht es ohne Grenzkontrollen über die Öresundbrücke nach Dänemark. Leider stehen wir eine halbe Stunde bei Kopenhagen im Stau, aber der weiter Weg bis nach Rödby geht ohne weitere Stockungen. Glücklicherweise kommen wir gleich mit der nächsten Fähre an Bord. Da an diesem Wochentag viele LKW`s auf die Verladung warten, ist das erfreulich. Wir genießen bei leichter Brise und herrlichem Sonnenschein die 45 minütige Überfahrt. 

Eigentlich hatten wir vor, auf dem Campingplatz Wulfener Hals eine Nacht Station zu machen. Aber da 43 Euro für das Übernachten auf der Zeltwiese aufgerufen werden, fahren wir ohne lange zu überlegen davon. Es gibt viele Stellplätze an der Ostsee, aber wohin nun? Mit der Stellplatzradar-App suchen wir einen Stellplatz und wählen Stellplatz Sütel aus. Sütel erreicht man, wenn man nach der Fehmarnsund Brücke die erste Abfahrt in Heiligenhafen nimmt und links zur Ostseeküste weiterfährt. Der Stellplatz ist mit Schranke und Parkscheinautomat ausgestattet, Strom und Wasser an den größtenteils parzellierten Stellplätzen, ruhig gelegen.

In 800 Metern entfernt essen wir im Restaurant des Campingplatz Anlage Sütel. Ein tolles Ambiente für einen letzten Abend unseres Urlaubs. Wir schauen zurück und planen voraus als wir vor dem Wohnmobil in der untergehenden Sonne am Feldrand sitzen.

Die Mitternachtssonne wird uns fehlen und wir stellen fest, dass das Gehör viele Geräusche aufnimmt, die ansonsten im Alltagsrauschen verloren gehen oder nicht wahrgenommen werden. 

Wir nehmen uns vor, diese Stimmen mit einer neuen Achtsamkeit im Alltag wahrzunehmen und tauchen ein in die Nacht.


21. Reisetag

Nach genau 21 Tagen erreichen wir heute mit 150 Kilometern zurückgelegter Strecke unser Zuhause. Leider müssen wir noch einen Umweg über den Tierarzt machen, denn seit gestern ist Caras Ohr wieder geschwollen. Anschließend hat unser Wohnmobil eine Wäsche bitter nötig und verdient.

Zu Hause erwartet uns anders als sonst kein Chaos und wir suchen die Elfe und Trolle, die bereits vor uns zu Hause angekommen sind.


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